Die Entwicklung des Wirtschaftsstandorts Hafen Wien im kritischen Rückblick

  • Historikerbericht Pressekonferenz © David Bohmann

Pünktlich zum heurigen sechzigsten Firmen-Jubiläumsjahr des Hafen Wien wurde ein umfassendes Forschungsprojekt vom Institut für Zeitgeschichte abgeschlossen. Es beleuchtet den Ausbau des Wiener Hafens in der NS-Zeit. Nach den Plänen der Nationalsozialisten sollte in Wien das „Hamburg des Ostens“ entstehen.

Nach zwei Jahren umfangreicher Forschungen in internationalen und österreichischen Archiven hat das Historiker*innen-Team, bestehend aus Dr.in Ina Markova und Dr. Stefan Wedrac, ein umfassendes Werk auf Basis neuester wissenschaftlicher Methoden und Quellenfunde vorgelegt. Es ist gelungen, einerseits die Metaebene des Nationalsozialismus hinsichtlich der verantwortlichen Akteur*innen für den Zwangsarbeitssatz sowohl auf beamteter als auch auf politischer Ebene zu rekonstruieren, andererseits den für das NS-Regime typischen internen Konkurrenzkampf um Finanzmittel und insbesondere um Zwangsarbeiter*innen für den Ausbau des militärstrategisch wichtigen Hafens in Wien darzulegen.

Tatsächlich wurden im zweiten Weltkrieg das Hafenbecken in Albern, Teile des Donau-Oder-Kanals, ein Becken in der Lobau sowie fünf Getreidespeicher in Albern von Zwangsarbeitskräften unter teilweise extremen Arbeitsbedingungen errichtet – ebenso wie umliegende Straßen und Bahngleise, Kanalisation und Wasserleitungen. Nur eine Minderheit waren inländische Arbeitskräfte oder Freiwillige aus dem mit NS-Deutschland verbündeten Ausland.

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